Conrad Buno (auch Konrad Baun genannt)
zu seiner Person:
Conrad Buno ist um 1613 in Hessisch-Frankenberg geboren und am 22. Mai 1671 schließlich in Wolfenbüttel verstorben. Als deutscher Hof-Kupferstecher machte er sich einen Namen, obwohl er auch als Verleger, Zeichner und Buchhändler aktiv war. Laut ungesicherten Quellen war er der Sohn des Frankenberger Ratsmitgliedes Ludwig Buno und dessen Ehefrau Elisabeth (eine geborene Helfreich). Sein Bruder war wohl der Lüneburger Rektor Johann Buno und über seinen (väterlichen) Großvater Konrad Buno heißt es das er der fürstlich-hessische Rat war. Am 25. September 1649 nimmt Konrad Buno die Agnes Anna Wichmann (gestorben 26. November 1691 und Tochter des fürstlichen Kommissar und Bürgermeister zu Wolfenbüttel, Henning Wichmann) zu seiner Frau. Als Hofkupferstecher von Herzog August von Braunschweig rühmte sich Conrad Buno im April 1649, dem Herzog „nunmehr an die elf Jahr“ gedient zu haben. Zwischen 1641 und 1643 fertigte Buno einen Stich mit der Darstellung des Einzuges seines Herrn in Wolfenbüttel und in diesem Zeitraum erhielt Buno ein eigenes Zimmer auf Schloss Wolfenbüttel zugewiesen und schuf noch mehrere Abbilder des Fürsten. Gleichzeitig war Conrad Buno zu dieser Zeit mit Justus Georg Schottelius, für welchen er ebenso mehrere Kupfer stach, Erzieher und Lehrer der Herzogssöhne am Schloss Wolfenbüttel gewesen. 1649 erhielt Buno seines Fürsten Erlaubnis zur Eröffnung eigener Geschäftsräume für einen offenem Buchladen. Zwar war es für Kupferstecher seiner Zeit üblich, so das Arbeits- und Einkommensfeld zu erweitern, das Geschäft Conrad Buno`s war jedoch das erste seiner Art in der Stadt Wolfenbüttel. Seine Buchhandlung mit dem Verlagsgeschäft kam jedoch nur schleppend in Gang, da er ab 1650 für 3 Jahre durch die deutschen Länder zog und etliche Skizzen für Caspar Merian`s Topografia zeichnete. Caspar Merian wiederrum stach die Ansichten in seiner Frankfurter Werkstätte in Kupfer und brachte diese dann in der „Topographia und Eigentliche Beschreibung Der Vornembsten Stäte, Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthümer[n] Braunschweig und Lüneburg, und denen dazu gehörende[n] Grafschafften Herrschafften und Landen“ heraus. Durch den zuvor geschlossenen Westfälische Frieden waren solche Unternehmungen nach über 30 Jahren Krieg endlich wieder möglich. So konnte Conrad Buno seinen Plan zu seiner Verlagsbuchhandlung in Wolfenbüttel erst ab dem Jahr 1655 richtig angehen. Hierzu buchte er im selben Jahr erstmals eine Ausstellungsgelegenheit auf der Frankfurter (Bücher-) Messe um die von Ihm herausgegebenen Werke anpreisen zu können. Da ihm jedoch anderer Buchhändler das Geschäft streitig machten, erhandelte er sich für die Messe 1665 das Privileg, das anderen Händlern „den Verkauf von Büchern nur zur Zeit der Jahrmärkte oder auf besondere Erlaubniß gestattete“, heraus. Vermutlich noch im selben Jahr wurde er, Conrad Buno im Jahr 1665 Ratsmitglied der Stadt Wolfenbüttel. Vor seinem Tod war er zum Kämmerer des Stadtrates aufgestiegen. Bunos Witwe überlebte ihren Gatten um gut zwanzig Jahre, sie starb am 26. November 1691.
zu seinen Werken:
– um 1640: mit „Conradt Baun“ signierte Messingplatte mit dem Porträt des Pastors Joachim Jordan
– Der Leichenzug für die Herzöge Georg und Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg 1643
– Zu dem Schottelius`schen Werk „Teutsche Vers- und ReimKunst“ stach Conrad Buno die Darstellung des Perlenfischer`s, verlegt 1645 in Wolfenbüttel durch Johann Bißmark
– 1648 mehrere Kupferstiche für Justus Georg Schottelius „Neu erfundenes FreudenSpiel genandt FriedensSieg (…) in dem Fürstl. BurgSaal Zu Braunschweig im Jahr 1642 von lauter kleinen Knaben vorgestellet“ und dessen Verlegung in Wolfenbüttel.
vor 1649: Bildnisse von und für Herzog August von Braunschweig
– vor 1650: Zeichnungen für Martin Goskys Arbustum et Arboretum Augustaeum, Aeternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum, J. und H. Stern, Wolfenbüttel 1650
– Ab 1650 lieferte Conrad Buno etliche Zeichnungen von Dörfern und Städten Niedersachsens, welche für die Topographia Germania des Matthäus Merian gedacht waren. Zum Band „Niedersachsen“ der Topographia Germania, welche nach dem Tod des Matthäus Merian seine Söhne unter dem neuen Namen „Merian`s Erben“ weiterführten, schlugen die braunschweig-lüneburgischen Herzöge August der Jüngere (Braunschweig-Wolfenbüttel), Christian Ludwig (Celle) und Georg Wilhelm (Hannover) einen eigenen Band „Braunschweig-Lüneburg“ vor, der zwischen 1652 und 1654 als umfangreichster, der 14 Bände des Gesamtwerks entstand. Auch in die Gestaltung griffen die Herzöge ein, insbesondere August der Jüngere (der „Gelehrte auf dem Herzogsthron“). Sein Wolfenbütteler Kupferstecher und Zeichner C. Buno wurde mit der Aufnahme der Ortsansichten beauftragt, die dann von Caspar Merian in Kupfer gestochen wurden. Bis dahin hatten die Merians meist nach älteren Zeichnungen gearbeitet. Die Mittel für die umfangreichen Reisen wurden Buno zur Verfügung gestellt und durch den Westfälischen Frieden von 1648, welcher den 30-jährigen Krieg beendete, wurde das Reisen jetzt wieder relativ gefahrlos möglich. Für diesen Band mussten Amtsleute, Gutsherren und andere Ortskundige die Beschreibungen dazu liefern. So sind neben den Ansichten auch die Texte auf dem damals neuesten Stand. Der dadurch entstandene Band erhilt die Bezeichnung „Topographia und Eigentliche Beschreibung Der Vornembsten Stäte, Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthümer[n] Braunschweig und Lüneburg, und denen dazu gehörende Grafschafften Herrschafften und Landen“ und wurde ab 1654 bei Merian`s Erben unter Caspar Merian verlegt. Die ersichtlichen Stadtansichten sind teilweise die ältesten der abgebildeten Orte.
Quellenangabe:
– Wikipdia vom 31.08.2014 zu Conrad Buno (unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Conrad_Buno)
– Burg Scharzfels (unter: http://www.karstwanderweg.de/buno.htm)
– Sprachhelden und Sprachverderber zu Conrad Buno bei Google Books (unter: http://books.google.at/books?id=1F38RM0Rd-AC&pg=PA176&lpg=PA176&dq=conrad+buno&source=bl&ots=2dxvMGIF6d&sig=mrpubrxc5hJZzcTzOC6zxugPtu0&hl=de&sa=X&ei=Te4CVPuvHYeo4gT544GgCg&ved=0CE0Q6AEwBQ#v=onepage&q=conrad%20buno&f=false)
– Glasgow Emblem Studies (Band 5) zu Conrad Buno und bei Google Books (unter: http://books.google.at/books?id=FFPUk6x02EsC&pg=PA99&lpg=PA99&dq=conrad+buno&source=bl&ots=zgvwRsCb4u&sig=OS04lwBjyULy9efxEEz1AbhkLTw&hl=de&sa=X&ei=MvQCVOCLAbPR4QTXkIDIDA&ve