Paul(us) Fürst

zu seiner Person:

Paul Fürst wurde 07.02.1608 in Nürnberg getauft und starb, durch Selbstmord am 11. September 1666 in seiner Heimatstadt. Er war ein rühriger Nürnberger Verleger, Kunst- und Buchhändler, welcher sich den Spitznamen „Bildermann“ redlich verdiente. Paul Fürst war der Sohn des Hans Fürst (ein Nürnberger Barchentweber) und der Maria Wehrlein. Durch die Heirat mit Helena Susanna Schnelling, der Tochter des Kunsthändlers Peter Schnelling von Antorf am 15. März 1637 erbte Paul Fürst im gleichen Jahr das Geschäft des Großvaters seiner Frau, des Kunsthändlers Balthasar Caymox. Er führte das Unternehmen unter seinem eigenen Namen weiter. Fürst gab vor allen Dingen Bilderbögen, Flugschriften sowie Kupferstich-Sammlungen heraus. Paul Fürst erwarb am 18. Juli 1653 die Siebmacher`schen Kupferplatten, mit denen er eine weitere Ausgabe herausgab. Nach seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Leben existierte seine Buchhandlung noch bis ins Jahr 1704, allerdings unter dem Namen Paul Fürst Wittib und Erben.

zu seinen Werken:

Paul Fürst brachte um die Mitte des 17. Jahrhunderts Neuauflagen der Globusstreifen von Johannes Oterschaden (tätig Ende des 16. Jahrhunderts) und von Isaac Habrecht (1589-1633) heraus. In seinem Verlag erschien auch die „Nützliche Bau- und Wasserkunst“ des Georg Andreas Böckler (um 1617-1687), die von Johann Christoph Sturm (1635-1703) ins Lateinische übersetzt wurde. 1666 erschien Isaak Habrechts Planiglobium Coeleste et Terreste, das von Sturm das von Sturm „verteutschet / verbessert / vermehret und allgemeiner herausgegeben“ wurde. Im Verlag von Fürsts Erben erschienen auch die Archimedesausgaben von Sturm sowie dessen Bücher zur Sonnenuhrkunde.

– Zwischen 1637 und 1638 brachte Paulus Fürst das Werk „Libellus Novus Politicus Emblematicus Civitatum Pars“ des Daniel Meißner (von welchem er die Kupferplatten nach dessen Tod kaufte), heraus

– genauso wie das ab 1638 von Paulus Fürst verlegt Werk „Sciographia cosmica“ aus der Hand des Daniel Meisner stammte und erst nach dessen Tode in Fürst`s Besitz gelangte. Vor dem Tode des Daniel Meisner hieß das Werk allerdings „Thesaurus Philo-Politicus“

– Johann Siebmacher, Paul Fürst: „Deß erneuerten Teutschen Wappenbuchs. Erster und Zweyter Theil. Enthaltend des h. Römischen Reiches wie auch außwärtiger Hoher Potentaten, Könige, Hertzogen, Fürsten, Freyen tittern, Edlen und Erbaren Geschlechten etc Wappen, Schild, Helm, Kleinodien und andren zugehörigen Heroldsfarben“, Nürnberg, bey Paulus Fürsten Kunsthändler: Gedruckt bei Christoph Gerhard. (4 Bände zwischen 1655 und 1657)

– 1665 kam noch ein 5. Band, wie die anderen ebenfalls als der „Neue Siebmacher“ in Nürnberg von Paulus Fürst mit 312 Tafeln hinzu!

– und im Jahr 1667 wurde von Paul Fürsts Witwe und Erben ein Zusatzteil für den 5. Band mit weiteren 56 Tafeln herausgebracht. Wodurch das Gesamtwerk jetzt ganze 1162 Tafeln enthielt.

Rudolf Johann Helmer, Schwiegersohn von Paul Fürst, Ehemann von Fürsts Tochter Magdalene (1652-1717), setzte zusammen mit Fürsts Sohn, Wolfgang Gottlieb Fürst, die Arbeit in Nürnberg fort und stellte 1695 erstmals alle fünf Teile zu einem einzigen Band zusammen. Diese Ausgabe ist erstmals im Hochformat (Folio-Format) gehalten (2 Tafeln pro Seite übereinander). Dieses Format wurde bis zur letzten Ausgabe 1772 beibehalten. Weitere Ausgaben folgen 1696, 1697, 1699, 1701, 1704, 1705.

– Im Jahr 1665 bracht Paulus Fürst die Karte „Abbildung Des Königreich Vngarn Dvrch Türckey Bis Nach Constantinopel“ in Nürnberg heraus

Quellenangaben:

– Astronomie in Nürnberg zu Paulus Fürst (unter: http://naa.net/ain/personen/show.asp?ID=76)

– Wikipedia zu Paul Fürst, vom 22.09.2014 (unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_F%C3%BCrst_(Kunsth%C3%A4ndler)

– Bayrische Nationalbibliothek zum Verlag von Paulus Fürst (unter: http://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=verlage_index&ab=Paulus+F%C3%BCrst&l=de)