Josef Hafner „Lithographische Anstalt“

zu seiner Person:

Josef Hafner wurde am 22. Mai 1799 im oberösterreichischen Enns geboren und verstarb am 10. April 1891 in Linz, der Landeshauptstadt Oberösterreich`s. Er war ein österreichischer Kunsthändler, Stecher, Farblithograf, Steinmetz, Mitglied des Linzer Gemeinderates und Leiter seiner „Lithographischen Anstalt“. Josef Hafner besuchte die Volksschule in Baumgartenberg, wo sein Vater als Verwalter der Strafanstalt angestellt war. Nach der Übersiedlung der Strafanstalt in das Linzer Schloss kam der Junge mit seinen

Eltern in die Landeshauptstadt Linz, wo er das Untergymnasium besuchte und ab dem Zeitpunkt auch Privatunterricht in der Zeichenschule bei Josef Pöstian bekam. Ab dem Jahr 1816 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er Graphik bei Vinzenz Kininger sowie Historienmalerei bei Hubert Maurer studierte. 1825 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Linz zurück und gründete dort im Jahre 1827 die „Lithographische Anstalt“ wo er verschiedene Werke druckte, lithografierte und auch herausgab. Diese bestandt bis 1863. In den 36 höchst erfolgreichen Jahren schuf er etwa 180 Ansichten aus Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark, gut 200 Bilder aus Linz und etliche Portäts, Widmungsblätter und auch Landkarten. Allerdings hatte er am Anfang große finanzielle Probleme, so das er sich genötigt fühlte privaten Zeichenunterricht zu geben und dadurch Geld für die Aufrechterhaltung des Betriebes und auch seines Lebensstandards zuerhalten und in weiterer Folge abzusichern. Die lithographische Anstalt nahm trotz aller Schwierigkeiten einen langsamen, aber beständigen Aufschwung. Damals waren die Druckerpressen noch sehr primitiv, ebenso alle übrigen zum Steindruck erforderlichen Behelfe. Es fehlten vor allem die entsprechenden Gegenstände wie Graviernadeln, chemische Tinte und Kreide. Mit der Zeit waren seine Lithografien sehr geschätzt und auch begehrt, da es die Fotografie zu der Zeit noch nicht gab. Was seinen Arbeiten natürlich umso größere Bedeutung bescherte. Im Jahr 1841 erhielt er eine Preismedaille für eine lithografische Karte des Bistums Linz in Farbendruck, welche als das gelungenste Werk angesehen wurde, das bis dahin in Österreich erstellt worden war. Am Linzer Hauptplatz eröffnete er ein Geschäft zum Verkauf seiner Werke, sowie ein weiteres auf dem Minoritenplatz`l in der Linzer Klosterstraße, welches dort bis 1863 bestand. Später wurde von ihm ein Haus auf der Landstraße gekauft, wo er auch ein Gewerbe als Kunststeinmetz betrieb. Zwölf Jahre lang gehörte er dem Linzer Gemeinderat an, ausserdem war er lange Zeit als Ausschussmitglied in der Allgemeinen Sparkasse (in Linz) und des Kunst- und Gewerbevereins beschäftigt. Am meisten aber interessierte er sich für das Gedeihen des im Jahr 1839 gegründeten oberösterreichischen Landesmuseum, in welchem er im Verwaltungsrat das Referat für die kunst- und kulturgeschichtliche Abteilung leitete. Seitens der Direktion des Landesmuseums wurde er dafür zum Ehrenmitglied ernannt.

zu seinen Werken:

– Kupferstich „Christus und die Ehebrecherin“ von 1822

– Kupferstich „Orestes und Pylades“ von 1824

– Lithographie „Fünf weibliche Gestalten nach Füger“ von 1825

– Porträt „Joseph II. nach Füger“ von1825

– „Ansichten aus dem Salzkammergut“ gedruckt und zu haben bei Josef Hafner in Linz. Das sind 33 Lithographien, ca. zwischen 1834-1837 entstanden

– „Traunkreis“, 16 Lithographien, von welchen einige im Original von Josef Hafner gezeichnet und von anderen lithographiert wurden. Gedruckt und verlegt bei Josef Hafner in Linz, um 1841

– „Panorama von Linz“, gezeichnet von Josef Hafner, lithografiert von Ignatz Rode und gedruckt und zu haben bei Josef Hafner um 1842

– weiters verlegte er noch etliche weitere Ansichten, anderer Künstler, so z.B.

– „Ansichten der Stadt Linz und ihrer malerischen Umgebungen“ gezeichnet und lithographiert von Johann Hardinger und um 1836 bei Josef Hafner gedruckt und verlegt. Den Titel gibts auch in Französisch „Vues de la ville de Linz et de ses environs pittoresques“

– „Linzer Ansichten“ in einer Folge von 8 Lithographien, welche wiederum von Johann Hardinger gezeichnet und lithografiert und dann von Josef Hafner gedruckt und verlegt wurden. Um 1834

– „Linzer Ausflugsziele“ eine Folge von 9 Lithographien welche ebenfalls von Johann Hardinger gezeichnet und lithografiert und dann von Josef Hafner gedruckt und verlegt wurden. Zwischen 1830 und 1833

– 8 Lithographien „Linz und Umgebung“, welche von Johann Hardinger lithographiert und um 1834 bei Josef Hafner gedruckt und verlegt wurden

Quellenangaben:

– Wikipedia vom 15.10.2014 zu Josef Hafner (unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Hafner_(Lithograf))

– „Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler“ des Ulrich Thieme und Felix Becker, im 15. Band von 1922 über Josef Hafner (unter: https://archive.org/stream/bub_gb_FwQrAAAAYAAJ#page/n458/mode/1up)

– Nebehay/Wagner, Nachschlagewerk „Bibliographie altösterreichischer Ansichtenwerke aus fünf Jahrhunderten“

– In den Mühlviertler Heimatblättern zu Josef Hafner und der Hafner-Offizin von 1962 (unter: http://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/mhbl1962_9_10_0026_0027.pdf)

– Aus dem „Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)“ zu — Nachlässe in Österreich – Personenlexikon „Josef Hafner“ (unter: http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/H/Hafner_Joseph.htm)