Johann Janssonius

(auch Jan Janszoon, Jan Jansz oder Joan (Johannes, Ioannis, Ioannem) Ianssonii (Ianßonium, Jansonium)

zu seiner Person:

Johann Janssonius wurde im Jahr 1588 im niederländischen Arnheim geboren. Er verstarb mit 76 Jahren im Jahr 1664 in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Johann Janssonius wurde als Sohn des Jan Janszoon „dem Älteren“ geboren und war ein niederländischer Kartograph, Verleger und Buchhändler. Er stellte aber auch etliche Globen her. Ziemlich früh erlernte Johann Janssonius das Buchdruckerhandwerk und trat in die Dienste des Jodocus Hondius ein, dessen Tochter er im Jahre 1612 heiratete, die Elisabeth de Hondt. Jodocus Hondius verstarb noch im selben Jahr. Da Hondius der Eigentümer der Druckplatten von G. Mercator war, arbeiten sie eng zusammen. Nach dem Tode des Jodocus Hondius arbeiteten sie mit seinen Söhnen Jodocus (der Jüngere) und Henricus, an neuen Ausgaben des Atlasses von Mercator. 1618 eröffnet Janssonius in Amsterdam sein Geschäft „Op´t Water in de Paskaert“, direkt neben dem Laden eines gewissen Willem Janszoon, der sich bald den Namenszusatz Blaeu zulegt, und der mit seinen Söhnen Joan und Cornelis für viele Jahre sein ärgster Konkurrent auf dem Gebiet der Landkarten werden sollte. Und im Jahr 1633 erfolgte die Herausgabe des zweiten Bands des Atlasses, dieser wird auch häufig als „Mercator-Hondius-Janssonius-Atlas“ bezeichnet. Jodocus Hondius hatte 1604 die Druckplatten vieler Karten von Mercator gekauft und mit Johanns Vater Jan einige Auflagen des „Atlas Minor“ von Mercator veröffentlicht. 1638 gab Janssonius zusammen mit Henricus Hondius, dem Sohn von Jodocus Hondius, erstmals den „Altlas Novus“ (später „Novus Atlas“) heraus, der noch viele Mercator-Karten enthielt. Das Werk bestand zunächst aus 3 Bänden mit 318 Karten. In den folgenden Jahren wurden mehrere Ausgaben veröffentlicht, die nach und nach mit eigenen neuen Karten erweitert wurden und die in Latein, Französisch, Deutsch und Niederländisch erschienen. 1646 bestand der Atlas schließlich aus 6 Bänden. Ab 1658 wurde der wiederum stark erweiterte „Atlas Major“ verkauft, der zunächst 9, und 1660 schließlich 11 Bände umfaßte. Bemerkenswert sind auch die Städtebücher von Janssonius, die erstmals 1652 erschienen, und in 8 Bänden 500 Kupferstichansichten von Orten der ganzen Welt erhielten. In diesem Bereich übertraf Janssonius Blaeu bei weitem, da dieser nur Ansichten der Niederlande und von Italien veröffentlichte. Grundlage von Janssonius’ Stadtansichten waren die Stiche aus Braun-Hogenbergs „Civitatis Orbis Terrarum“, deren Druckplatten Janssonius kaufte und lediglich mit anderem Figurenschmuck und neuen Kartuschen versah. Außerdem kopierte er einige Veduten von Merian und Blaeu. 1664 stirbt Janssonius in Amsterdam. Nach seinem Tode wird der Verlag von seinen Erben unter der Leitung seines Schwagers Johannes van Waesbergen weiterbetrieben. 1676 werden die Druckplatten der Atlanten und Städtebücher verkauft. Im Jahr 1694 gelangen die Druckplatten durch eine Versteigerung in den Besitz von Peter Schenk und Gerard Valck, die noch weitere Ausgaben verlegen. Das kartographische Unternehmen produziert wohl bis zum Jahre 1750 unter den Namen „Janssonius-Waesbergii“. Die Karten des Familienunternehmens Hondius-Janssonius zeigen die kartographische Entwicklung der Niederlande im 17. Jahrhundert. Wobei diese bis heute ihren Reiz behalten haben. Denn hier wurde der kartographische Inhalt noch mit Wundergläubigkeit und Vermutungen präsentiert, während andere Kartenmacher (wie etwa Gourmontius) eine gewissenhafte nüchterne Darstellung, ganz ohne Ungetier und phantastischen Beiwerk den Arbeiten des Honidus oder Janssoinus vorzogen.

zu seinen Werken:

– 1616 produzierte Johann Janssonius erste Karten von Frankreich und Italien.

– 1630 gab Johann Janssonius sein Werk „Maioris Appendix“ heraus

– 1633 erfolgte die Veröffentlichung des „Mercator-Honidus-Janssonius-Altas“

– 1636 erschien der „Atlas or a Geograpicke decription“ des Johann Janssonius

– 1636 „Tabula exactissima regnorum Sueciæ et Norvegiæ“ von Johann Janssonius, als Neuauflage des Werkes von Hondius von 1613, herausgegeben

– ab 1636 wurde dann der „Atlas Novus“ von Johann Janssonius in insgesamt 6 Bänden herausgebracht, bis 1660 wurde dieser allerdings auf 11 Bände erweitert und erhilt den Namen „Atlas Major“

– 1639 beginnt Jan Jannsonius mit der Herausgabe seines seiner (später) bedeutendste Werkes, dem „Atlas Theatre du Monde“ welcher bei seiner Veröffentlichung 1639 in drei Bänden erscheint. Bis ins Jahr 1662 wird dieses Werk allerdings auf 11 Bände erweitert

– 1645 von Johann Janssonius „Sueciæ, Norvegiæ et Daniae Nova Tabula“ in Amsterdam herausgegeben

– ab 1652 erschienen auch Städtebücher von Janssonius, welche in 8 bemerkenswerten Bänden gut 500 Kupferstichansichten von Orten der ganzen Welt zeigten

– 1661 von Johann Janssonius „Tabula Italiae Corsicae, Sardiniae, et Adjacentium Regnorum“ in Amsterdam herausgegeben

– 1666 kommt ein neuer „Atlas Contractus“ in 2 Bänden mit der Signatur „Joannis Janssonii haeredes“ auf den Markt, welcher von Johann Janssonius Erben herausbrachte

– 1669 wird von Johann Janssonius Erben „Muhammedis, filii Ketiri Ferganensis, qui vulgo Alfraganus dicitur, elementa astronomica Arabice et Latine.“ herausgegeben

Quellenangaben:

– zu Johann Janssonius bei Wikipedia, am 27.10.2014 (unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Janssonius)

– Emmius Ubbo -Leben, Umwelt, Nachlass und Gegenwart- mit Informationen zu Johann Janssonius (unter: http://books.google.at/books?id=3GUfBl7Ne7UC&pg=PA338&lpg=PA338&dq=Janssonius,+Johann+(als+Verleger)&source=bl&ots=H-278LNxcx&sig=VBWDDhap7gHn5ExExbtcxYxSgjE&hl=de&sa=X&ei=GKNOVNO5GeXmyQPanYHYBA&ved=0CCUQ6AEwAQ#v=onepage&q=Janssonius%2C%20Johann%20(als%20Verleger)&f=false)

– bei Antiqua Global Art zu Johann Janssonius (unter: http://www.antiqua-global-art.com/kartograph_d_M_2007-08.html)

– Antiquariat Adina Sommer (unter: http://www.asommer.de/artistvitae/vitae_dt.php?bezugnr=16)